Helder Rui De Almeida Neves will etwas zurechtstellen: Er ist nicht homophob – ebenso wenig, wie die anderen fast 10.000 Unterzeichner seiner Petition. „Extremisten“ seien sie auch nicht, sondern nur „besorgte Eltern“, die wissen wollen, was ihren Kindern in der Schule beigebracht wird. Und vor allem wollen sie für die Erziehung ihres Kindes gänzlich zuständig sein. „Viele von ihnen haben aber das Gefühl, dass ihnen dieses Recht weggenommen wird“, erklärte De Almeida Neves am Dienstag in der Chamber bei der Anhörung seiner Petition. Die hatte er im Mai 2024 eingereicht und dafür plädiert, dass LGBTIQ-Themen aus der Schule verbannt werden.Die Petition war auf ordentlich Gegenwind in der Zivilgesellschaft gestoßen und sorgte über Monate für heftige Debatten. Unter anderem, weil die Petition auf fast 10.000 Unterschriften gekommen war. Die Kritik daran ist dem Petenten nicht entgangen: Aussagen von Abgeordneten, Medien und Aktivisten, seine Petition sei ein Angriff auf die Rechte von queeren Menschen. Das wollte er nicht auf sich sitzen lassen. „Wir haben in der Petition nicht gefordert, dass Informationszentren für junge Menschen geschlossen werden. Und glauben Sie wirklich, dass 10.000 Eltern, die die Petition unterschrieben haben, Extremisten sind?“, lancierte er in Richtung der Abgeordneten. Für De Almeida Neves müsse das Recht von Eltern, ihre Kinder nach ihrem moralisch-religiösen Weltbild erziehen zu dürfen, wiederhergestellt werden. Wenn die Schule unangekündigt und ohne die Zustimmung der Eltern externe Akteure in die Schule einladen würde, um über LGBTIQ-Thematiken zu reden, sei dieses Recht bedroht. Zumindest sollten die Eltern das Recht haben, das Kind von diesen Kursstunden fernzuhalten, findet der Petent. „Die Schulprogramme müssen die Intimität der Familien schützen.“ Doch nicht nur: Wenn diese Themen angesprochen werden, müsste dies altersgerecht geschehen und auf keinen Fall bei jüngeren Kindern. Diese würden die Thematik entweder „nicht verstehen“ oder es würde ihrer psychologischen Entwicklung schaden, behauptet der Autor der Bittschrift. „Deswegen wollen wir keine Propaganda für unsere Kinder. Sie sollen das Recht haben, Fragen zu stellen. Wenn sie aber in der Schule gezwungen werden, etwas darüber zu lernen, verlieren sie dieses Recht, weil es ihnen aufgedrängt wird.“Helder Rui De Almeida Neves (l.) und Steve Schmitz sehen in der Thematisierung von LBGTIQ-Themen in der Schule eine Bedrohung des Rechts der Eltern, ihre Kinder so aufzuklären, wie sie es für richtig halten. Zudem würden diese Themen in der Schule zu früh thematisiert. Foto: Gerry HubertyWährend der folgenden Diskussion mit den Abgeordneten ergriff De Almeida Neves nicht mehr das Wort, sondern überließ die Wortmeldungen seinem Begleiter Steve Schmitz. Der ist ehemaliges ADR-Mitglied und hatte die Partei im Zuge der Chamberwahlen 2023 verlassen. Er hatte damals der ADR vorgeworfen, ihn von der Wahlli